Book77

Gemein­schafts­aus­stel­lung der Gruppe77 in der Lan­des­bi­blio­thek Graz

Book77 “Ein Lieb­lings­bild von Gerhard Lojen”

Wer kennt nicht jene Bücher, die einem unter all den anderen Büchern beson­ders „ans Herz gewach­sen“ sind, die auf­grund welcher Umstän­de auch immer, eine beson­de­re Bedeu­tung bekom­men, die mit Erin­ne­run­gen und Emo­tio­nen ver­bun­den sind, kurz gesagt, jene Bücher, die man ein Leben lang „bei sich“ hat, die man Jahre lang viel­leicht „aus dem Blick“ ver­liert, um einem dann doch wieder in die Hände zu fallen … Zumin­dest für Men­schen der so genann­ten „Buch­kul­tur“ gab und gibt es zumeist ein der­ar­ti­ges Buch – ein „Lieb­lings­buch“. Das Lieb­lings­buch Gerhard Lojens – ein japa­ni­sches Mär­chen­buch – nimmt Aurelia Mein­hart zum Aus­gangs­punkt ihrer künst­le­ri­schen Annä­he­rung an die The­ma­tik des Buches, wobei für sie auch der Bezug bzw. die Bezie­hung zur Person Gerhard Lojen im Mit­tel­punkt steht.

In diesem Sinne blät­tert sie das Buch in Form einer Video­show durch, Seite für Seite werden die Inhalte vor einem braunen Bild­schirm­hin­ter­grund gezeigt, lösen sich suk­zes­si­ve aus ihrer anfäng­li­chen Unschär­fe – beglei­tet von einem roten Lini­en­zug, der schließ­lich ein ein­fa­ches, sti­li­sier­tes Haus bildet – damit ruft Aurelia Mein­hart in Erin­ne­rung, dass Gerhard Lojen ja sowohl als Maler (sym­bo­li­siert durch die rote Farbe) wie auch als Archi­tekt tätig war. Für Aurelia Mein­hart bedeu­ten „Haus“ und „Buch“ aber auch eine Bezie­hung zum Begriff „Heimat“ – und tat­säch­lich: Können nicht auch Bücher so etwas wie die „Heimat“ eines Men­schen sein?

In Form des schwarz lackier­ten Podes­tes sowie der bereits erwähn­ten roten Linie ver­weist Aurelia Mein­hart auf die starke sym­bo­li­sche Bedeu­tung dieser Farben in der japa­ni­schen Kultur: Rot bezeich­net das Element des Feuers und das Element des Wassers wird durch das Schwarz sym­bo­li­siert. (Projekt der „Gruppe77“ – Ausstellungsbeteiligung)

Text: Erwin Fiala

 

Book77 “Ein Lieb­lings­bild von Gerhaed Lojen”  Gruppe 77

Who does not have books that are loved above all the others, that for wha­te­ver reason have a par­ti­cu­lar meaning, are con­nec­ted with memo­ries and emo­ti­ons? In short, books that “stay with you” all your life, ones that you perhaps “lose sight of” for years until, one day, you stumble across them again… Such a book at least exists for people who are part of the “book culture” – a “favou­ri­te book”. Aurelia Mein­hart takes Gerhard Lojen’s favou­ri­te book – Japa­ne­se fairy-tales – as a start­ing point for her artis­tic approach to the topic of books, also focus­sing on her con­nec­tion and rela­ti­onship to Gerhard Lojen as a person.

She flicks through the book to create a video show, showing the content page by page in front of a brown desktop back­ground. The book gra­du­al­ly moves away from its initial blur­ri­ne­ss, accom­pa­nied by a red line that finally forms a simple, sty­li­sed house, remin­ding the viewer that Gerhard Lojen was not only a painter (sym­bo­li­sed by the colour red) but also an archi­tect. For Aurelia Mein­hart, “house” and “book” are also related to the term “home­land” — could books not also form a person’s homeland?

With the black, var­nis­hed plat­form and the red line already men­tio­ned, Aurelia Mein­hart refers to the powerful sym­bo­lic meaning of these colours in Japa­ne­se culture. Red stands for the element of fire and black repres­ents the element of water.

Text: Erwin Fiala

Foto­nach­weis: Thomas Kunz www.daskunzfoto.com

 

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